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Wandel zur Nachhaltigkeit – innovative Ansätze in kommunalen Handlungsfeldern

Nachhaltiges Wirtschaften zielt auf eine Wirtschaftsweise, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit Umwelt- und Naturschutz sowie sozialer Inklusion und Gerechtigkeit verbindet. Um ein solches Wirtschaftssystem zu erreichen, ist eine tief gehende gesellschaftliche Transformation erforderlich. Eine solche beginnt jedoch unter Umständen als Innovation in Nischen. Dort wachsen diese Innovationen nach und nach, bis sie in manchen Fällen "reif" sind und langfristige und grundlegende Veränderungen bei bestehenden Ordnungen und Verhaltensmustern bewirken können. Innovative Ansätze in Richtung Nachhaltigkeit lassen sich in verschiedenen Bereichen beobachten, so auch in den klassischen kommunalen Handlungsfeldern Energieversorgung, Wasserver- und -abwasserentsorgung sowie Bauen und Wohnen. In TransNIK sollen Treiber und Hemmnisse für die Entwicklung und Verbreitung innovativer, nachhaltiger Ansätze in den drei Handlungsfeldern untersucht und zentrale Punkte für einen Übergang zu neuen Lösungen identifiziert werden.

Energie

Für einen bewussten Umgang und nachhaltige Versorgung mit Energie erscheinen Kommunen mit lokalen Energieversorgungskonzepten als relevante Nische. Diese betreiben häufig erneuerbar gespeiste Nahwärmenetze (in der Regel solar). Viele Konzepte setzen dabei auch oder ausschließlich auf erneuerbare Energien und fördern zudem Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und Energieeinsparung.

Wasserver- und Abwasserentsorgung

Veränderte Niederschlagsmuster und -mengen sowie regional deutlich verringerte Nutzerzahlen bei gleichzeitiger Zunahme der Siedlungsfläche verändern die Rahmenbedingungen der Wasserver- und entsorgung. Darüber hinaus ergeben sich neue ökologische Anforderungen und Herausforderungen insbesondere in folgenden Nischen:

  • Neuartige Sanitärsysteme (NASS-Konzepte) mit stärkerer Trennung von Abwasserteilströmen, die eine Gewinnung von Energie und eine Wiedernutzung von Wasser und Nährstoffen ermöglichen
  • Ein nachhaltiges bzw. integriertes Regenwassermanagement
  • Zentral organisierte und betriebene, dezentrale Abwasserentsorgungskonzepte („zentraler Betrieb dezentraler Anlagen“)

Bauen und Wohnen

Gemeinschaftliche Wohnprojekte bis hin zu Öko-Dörfern bieten neuartige Lösungen im Kontext wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen. Der demografische Wandel bringt Begleiterscheinungen wie Vereinsamung und den Wunsch nach selbst bestimmtem Leben im Alter sowie bezahlbarem Wohnraum mit sich. Vor dem Hintergrund des daraus entstehenden Bedarfs an Infrastrukturangeboten und Unterstützungsleistungen erscheint die Nische der reinen Wohnprojekte, die sich u.a. an Menschen am Ende ihrer Erwerbsphase bzw. Senioren richten, besonders sinnvoll. Dabei kann es sich sowohl um Mehrgenerationen- Wohnen als auch um „50plus-Projekte“ handeln.

Hemmnisse und fördernde Faktoren identifizieren - Empfehlungen ableiten und verbreiten

Im Fokus des Projekts stehen Ansätze, die zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beitragen und in denen sich innovative organisatorische, technische und soziale Strukturen sowie Produktions- und Nutzungsmuster herausbilden und besser etablieren können. Das Projekt setzt an der bestehenden Nachhaltigkeitsforschung an. Diese empfiehlt, lokale und regionale Transformationsprojekte zu fördern. In enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern werden ausgewählte innovative Ansätze in den drei Feldern identifiziert. Auf Basis von Fallstudien zu konkreten Ausprägungen dieser Nischen sollen Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure und die politische Rahmensetzung abgeleitet werden, um solche Veränderungen zu fördern. Praxispartner profitieren bereits während der Projektlaufzeit u.a. durch die Teilnahme an Workshops von den Zwischenergebnissen. Die Ergebnisse sollen zur Hebung von Synergieeffekten zwischen den Handlungsfeldern beitragen und domänenübergreifendes Lernen ermöglichen, indem Nischen in den drei Bereichen nicht nur isoliert betrachtet, sondern ganz gezielt Schnittstellen und Wechselwirkungen untersucht werden.

Laufzeit: 
Mai 2015 bis Apr 2018
Kontakt: 

Dr. Elisabeth Dütschke, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI