Das globale gesellschaftliche Interesse an der verantwortungsvollen Produktion mineralischer Rohstoffe wächst beständig. Wie verschiedene Nachhaltigkeitsanforderungen an die Bewirtschaftung mineralischer Rohstoffe aufeinander abgestimmt werden können, haben die Autorinnen der Studie „Sustainability Schemes for Mineral Resources: A Comparative Overview“ untersucht, die im Frühjahr 2017 erschienen ist. Die Studie ist im Kontext des NaWi-Projektes NamiRo entstanden.
Aktuell bestehen bereits zahlreiche Standards bzw. Labels, die unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte bei der Gewinnung von Rohstoffen adressieren: soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene. Die Autorinnen der Studie, Dr. Gudrun Franken und Karoline Kickler von der Deutschen Rohstoffagentur (BGR), geben zunächst einen Überblick über 19 solcher sustainability schemes, zu denen etwa „Fair Stone“ oder „Fairmined“ zählen und die meist den Abbau- und Verarbeitungsprozess oder die gesamte Beschaffungskette umfassen. Die Studie diskutiert verschiedene Merkmale der existierenden Standards und entwickelt auf Basis dieser Analyse einen modularen, internationalen Rahmen für Nachhaltigkeitskriterien im Mineralbergbau.
Das eine Referenzsystem werde es bei den mannigfaltigen Anforderungen der Bewirtschaftung verschiedenster Mineralien in unterschiedlichen Regionen der Erde wohl nicht geben, bilanzieren die Autorinnen. Ziel solle es vielmehr sein, modulare Standards zu entwickeln, die an unterschiedliche Bedingungen angepasst werden können und es ermöglichen, die Nachhaltigkeit im Abbau und in der Lieferkette mineralischer Rohstoffe global zu verbessern.
Die Studie steht zum Download bereit unter www.namiro-projekt.org/projektveröffentlichungen
Kickler, K. and Franken, G. (2017), "Sustainability Schemes for Mineral Resources: A Comparative Overview", Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)