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Veröffentlichungsdatum: 
27.10.2017
Umfrage Projekt PeerSharing
Wie verbreitet sind Sharing-Angebote in Deutschland, welche Zielgruppen lassen sich identifizieren, und welche Potenziale hat Peer-to-Peer Sharing für die Zukunft? Um diese Fragen drehte sich eine vom Projekt PeerSharing durchgeführte repräsentative Umfrage, deren Ergebnisse seit Sommer 2017 vorliegen. Danach nutzt knapp die Hälfte aller Deutschen entweder bereits aktiv online offerierte Sharing-Angebote oder ist dafür aufgeschlossen. Gut die Hälfte der Bundesbürger*innen allerdings lehnt die Nutzung von Peer-to-Peer Sharing generell ab.

Die Studie untersuchte zunächst die grundsätzlichen Einstellungen gegenüber Peer-to-Peer Sharing. Unter diesem Begriff wird eine neue, digitale Kultur des Teilens verstanden: Internetplattformen treten als Vermittler zwischen Privatpersonen auf und vereinfachen es, Dienstleistungen oder Gegenstände untereinander zu teilen. Nutzen und Sinn des Peer-to-Peer Sharings werden „insgesamt sehr positiv bewertet“, wie es in der Studie heißt: Vor allem die Möglichkeit, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen, finden etwa zwei Drittel der Befragten gut. Sharing-Plattformen aktiv nutzen jedoch weit weniger Personen – noch jedenfalls. Um herauszufinden, wie intensiv verschiedene Sharing-Angebote derzeit genutzt werden, untersuchten die Autor*innen der Studie vier Märkte: Mitfahrgelegenheiten, Carsharing, Kleidung und Unterkünfte. Am häufigsten werden Kleider online gekauft oder angeboten; dies tut etwa ein Fünftel der Befragten. Jede*r zehnte hat schon mal Mitfahrgelegenheiten genutzt, nur zwei von hundert Personen haben Erfahrungen mit privatem Carsharing – dafür offen sind jedoch fünfmal so viele Menschen. Drei bzw. knapp sechs Prozent der Befragten waren bereits als Vermieter bzw. Mieter privater Unterkünfte aktiv. Auch hier soll die Nachfrage laut Studie deutlich steigen, um etwa das Dreifache.

Die Untersuchung zeigt allerdings auch, dass der Anteil an Personen, die Peer-to-Peer Sharing nicht selbst nutzen wollen, groß ist. So identifizierten die Autor*innen fünf Zielgruppen, die „Aktiven“, die „Pragmatischen“, die „Aufgeschlossenen“, die „Indifferenten“ sowie die „Ablehnenden“. Die zwei letztgenannten Gruppen haben kein Interesse an Sharing und/oder lehnen es vollständig ab. Beide zusammen bilden mit 54 Prozent sogar die Mehrheit unter den Deutschen.