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► Sharing über Onlineplattformen wird weiter wachsen: Privates Autoteilen hat größtes Potenzial
► Zwei Drittel der Deutschen finden, dass Teilen Geldbeutel und Umwelt schont
► Fast jeder vierte Befragte bis 24 Jahren sieht privates Carsharing als adäquaten Ersatz für ein eigenes Auto

Berlin, 5. Juli 2017 – Sharing statt Shopping ist im Internet immer häufiger die Devise: Immer mehr Internetplattformen ermöglichen es, Dinge von Privat zu Privat zu teilen, leihen oder verkaufen (Peer-to-Peer Sharing). Eine bundesweite Befragung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, dass zwei Drittel der Deutschen diese Entwicklung positiv bewerten. Vor allem beim Auto finden die Befragten das Nutzen wichtiger als das Besitzen: In Zukunft könnte sich die Nachfrage nach privatem Carsharing verfünffachen. Auch bei Kleidung, Wohnungen oder Mitfahrgelegenheiten können sich viele Menschen vorstellen in Zukunft mehr privat zu teilen. Die Befragten rechnen damit, dass dies Geld spart und die Umwelt schont. Die Wissenschaftler haben 2000 Menschen zu ihrem Nutzungsverhalten von Sharing-Plattformen im Internet befragt. Die Befragung wurde im Projekt PeerSharing durchgeführt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert wird. Die Ergebnisse sind nun in der Broschüre „Teilen digital – Verbreitung, Zielgruppen und Potenziale des Peer-to-Peer Sharing in Deutschland“ erschienen.

Wachstumspotenzial in allen Bereichen

„Aktuell nutzen zwar nur etwa zwei Prozent der Befragten die Möglichkeit, das Auto von anderen zu mieten oder ihr eigenes Auto zu vermieten“, so Studienautor und Projektkoordinator Dr. Gerd Scholl. „Aber zehn Prozent können es sich für die Zukunft vorstellen. Fast jeder vierte Befragte bis 24 Jahre sieht dies sogar als adäquaten Ersatz für ein eigenes Auto. Die Menschen nehmen dabei positiv wahr, dass privates Carsharing zur Nachhaltigkeit beiträgt und die Umwelt schont“, führt er weiter aus. Private Mitfahrgelegenheiten, die über das Internet vermittelt werden, gibt es noch häufiger: Fast jeder und jede Zehnte hat eine solche schon angeboten oder genutzt. Die Nachfrage könnte sich noch verdoppeln. Die eigene Wohnung oder ein Zimmer als Übernachtungsort zur Verfügung gestellt haben bisher etwa drei Prozent der Bevölkerung – etwa sechs Prozent können es sich zukünftig vorstellen. Dieses Angebot selbst genutzt haben bisher sechs Prozent der Bevölkerung. Dies könnte sich in Zukunft verdreifachen. Am weitesten verbreitet ist heute schon Kleidersharing: Etwa jede und jeder Fünfte verkauft oder kauft gebrauchte Kleidung über moderne Internetplattformen. Zukünftig kann es jede und jeder Vierte sein.

Pioniere des Sharing: Unterschiedliche Zielgruppen identifiziert

Vor allem bewerten gut gebildete, junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren Peer-to-Peer Sharing positiv. Diese „Aktiven“ nutzen Sharing-Angebote aus allen Bereichen schon relativ häufig. Besitz ist für sie nebensächlich und das organisierte Teilen passt zu ihrem Selbstbild. Sie machen die wichtigste Zielgruppe aus. Ähnlich wichtig sind die „Pragmatischen“ – eine junge Gruppe, die oft über wenig Geld verfügt, aber schon viel über das Internet teilt. Die Forscher geben Plattformanbietern und Gründern im Bereich Online-Sharing mit ihrer Analyse einen Einblick in unterschiedliche „Sharing-Typen“ als zentrale Zielgruppen, um Onlineplattformenbetreiber beim Aufbau ihrer Geschäftsmodelle zu unterstützen.

Jahr: 
2017