Was wurde untersucht und mit welchem Ziel?
Etwa ein Drittel aller weltweit erzeugten Lebensmittel wird weggeworfen. Deswegen haben sich die Staaten der Vereinten Nationen das Ziel gesetzt, bis 2030 die Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Im Vorhaben „Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen“ (Reduce Food Waste, REFOWAS) analysieren die Forschenden den Agrar- und Ernährungssektor, um herauszufinden, wie Lebensmittelabfälle entstehen, und beschäftigen sich insbesondere mit dem Anteil an vermeidbaren Abfällen. Das Ziel der Wissenschaftler*innen: Strategien zu entwickeln und Ansatzpunkte für Maßnahmen zu identifizieren, um Lebensmittelabfall zu reduzieren.
Wichtige Ergebnisse
Im Bereich Schulverpflegung können vor allem drei Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen beitragen: kleinere Produktionsmengen, eine Kontrolle der Portionsgrößen und die Analyse der Tellerreste – zum Beispiel um festzustellen, welche Gerichte nicht so gut ankommen. Bei Obst und Gemüse können die Lebensmittelverluste auf Erzeugerebene erheblich sein und schwanken witterungsbedingt. Mitverantwortlich sind unter anderem Standards des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), etwa bei Wuchsform und Größe. Bei Bäckereien fallen viele Abfälle durch Retouren an, für die zahlreiche Faktoren verantwortlich sind – unter anderem Standort, Sortiment und Wetter. Für Haushalte gilt: Je häufiger mehr als benötigt eingekauft wird, desto höher ist der Anteil weggeworfener Lebensmittel. Das Mindesthaltbarkeitsdatum, so konnte im Projekt gezeigt werden, ist hingegen kein wesentlicher Wegwerfgrund.
Zentrale Erkenntnisse für Politik und Praxis
Damit weniger Obst und Gemüse in der Tonne landet, sollten die vorherrschenden Qualitätsanforderungen des LEHs gelockert werden. Außerdem sind frühzeitige und durchgehende Kühlketten vom Feldrand bis zum Supermarkt sowie eine Qualifizierung der Akteur*innen in Produktion und Handel nötig. Bäckereien empfehlen die Forschenden den Einsatz softwarebasierter Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS), die eine bedarfsgerechte Planung und Produktion ermöglichen. Eine Reduktion von Lebensmittelabfällen in den privaten Haushalten schätzen die Wissenschaftler*innen eher als schwierig ein. Für den Bereich Schulverpflegung gibt es jedoch beachtliche Einsparpotenziale, und die Hebung dieser Potenziale war eines der zentralen Anliegen des Projekts: In zahlreichen online verfügbaren Erklär-Videos und weiteren Tools haben die Forschenden praktische Tipps zusammengestellt (Link siehe unten).
Zahlen, bitte
- Der deutsche Ernährungssektor verursacht klimaschädliche Emissionen im Umfang von etwa 177 Mio. t CO2-Äquivalente. Gelänge es, die Lebensmittelabfälle in Handel und Konsum um die Hälfte zu senken, könnten die klimaschädlichen Emissionen, die im Ernährungssektor entstehen, um rund 10 % gesenkt werden.
- Mehr als 25 % der genussfähigen Salate und Möhren gehen schon beim Erzeuger verloren, bei den Obstprodukten sind die Verluste geringer: bei den leicht verderblichen Erdbeeren 15 bis 20 % und den lange lagerfähigen Äpfeln 6 bis 16 %. Wetterbedingt können die Verluste bei Salat, Möhren und Erdbeeren bis auf 50 % steigen.
- Gut ein Drittel der Abfälle in Bäckereien entstehen durch Retouren. Die ermittelten Quoten lagen zwischen 2 und 23,4 %, wobei Einzelfilialbäcker die geringsten und Bäckereibetriebe mit mittlerer Größe die meisten Retouren verzeichneten. Der monetäre Gegenwert der Retouren lag pro Filiale und Jahr zwischen 35.000 und 77.000 Euro.
- In den Schulen wurden bei den Erstmessungen durchschnittlich 25 % der zubereiteten Speisen entsorgt. Durchschnittlich 30 % der Speiseabfälle konnten durch einfache, kurzfristige Maßnahmen eingespart werden – das entspricht einem Gegenwert von 11.600 Euro.
Film ab
Die „Hilfen zur Schulverpflegung“ zeigen in vier Erklär-Videos, wie Abfälle vermieden werden können. Außerdem finden sich auf der Webseite unter anderem ein Ratgeber für Verpflegungsanbieter, Schulen und Träger, Dokumentationshilfen, um Speiseabfälle zu bemessen und zu bewerten, sowie ein Online-Auswertungstool.
refowas.de/hilfen-zur-schulverpflegung.
Etwa ein Drittel aller weltweit erzeugten Lebensmittel wird weggeworfen. Deswegen haben sich die Staaten der Vereinten Nationen das Ziel gesetzt, bis 2030 die Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Im Vorhaben „Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen“ (Reduce Food Waste, REFOWAS) analysieren die Forschenden den Agrar- und Ernährungssektor, um herauszufinden, wie Lebensmittelabfälle entstehen, und beschäftigen sich insbesondere mit dem Anteil an vermeidbaren Abfällen. Das Ziel der Wissenschaftler*innen: Strategien zu entwickeln und Ansatzpunkte für Maßnahmen zu identifizieren, um Lebensmittelabfall zu reduzieren.
Wichtige Ergebnisse
Im Bereich Schulverpflegung können vor allem drei Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen beitragen: kleinere Produktionsmengen, eine Kontrolle der Portionsgrößen und die Analyse der Tellerreste – zum Beispiel um festzustellen, welche Gerichte nicht so gut ankommen. Bei Obst und Gemüse können die Lebensmittelverluste auf Erzeugerebene erheblich sein und schwanken witterungsbedingt. Mitverantwortlich sind unter anderem Standards des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), etwa bei Wuchsform und Größe. Bei Bäckereien fallen viele Abfälle durch Retouren an, für die zahlreiche Faktoren verantwortlich sind – unter anderem Standort, Sortiment und Wetter. Für Haushalte gilt: Je häufiger mehr als benötigt eingekauft wird, desto höher ist der Anteil weggeworfener Lebensmittel. Das Mindesthaltbarkeitsdatum, so konnte im Projekt gezeigt werden, ist hingegen kein wesentlicher Wegwerfgrund.
Zentrale Erkenntnisse für Politik und Praxis
Damit weniger Obst und Gemüse in der Tonne landet, sollten die vorherrschenden Qualitätsanforderungen des LEHs gelockert werden. Außerdem sind frühzeitige und durchgehende Kühlketten vom Feldrand bis zum Supermarkt sowie eine Qualifizierung der Akteur*innen in Produktion und Handel nötig. Bäckereien empfehlen die Forschenden den Einsatz softwarebasierter Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS), die eine bedarfsgerechte Planung und Produktion ermöglichen. Eine Reduktion von Lebensmittelabfällen in den privaten Haushalten schätzen die Wissenschaftler*innen eher als schwierig ein. Für den Bereich Schulverpflegung gibt es jedoch beachtliche Einsparpotenziale, und die Hebung dieser Potenziale war eines der zentralen Anliegen des Projekts: In zahlreichen online verfügbaren Erklär-Videos und weiteren Tools haben die Forschenden praktische Tipps zusammengestellt (Link siehe unten).
Zahlen, bitte
- Der deutsche Ernährungssektor verursacht klimaschädliche Emissionen im Umfang von etwa 177 Mio. t CO2-Äquivalente. Gelänge es, die Lebensmittelabfälle in Handel und Konsum um die Hälfte zu senken, könnten die klimaschädlichen Emissionen, die im Ernährungssektor entstehen, um rund 10 % gesenkt werden.
- Mehr als 25 % der genussfähigen Salate und Möhren gehen schon beim Erzeuger verloren, bei den Obstprodukten sind die Verluste geringer: bei den leicht verderblichen Erdbeeren 15 bis 20 % und den lange lagerfähigen Äpfeln 6 bis 16 %. Wetterbedingt können die Verluste bei Salat, Möhren und Erdbeeren bis auf 50 % steigen.
- Gut ein Drittel der Abfälle in Bäckereien entstehen durch Retouren. Die ermittelten Quoten lagen zwischen 2 und 23,4 %, wobei Einzelfilialbäcker die geringsten und Bäckereibetriebe mit mittlerer Größe die meisten Retouren verzeichneten. Der monetäre Gegenwert der Retouren lag pro Filiale und Jahr zwischen 35.000 und 77.000 Euro.
- In den Schulen wurden bei den Erstmessungen durchschnittlich 25 % der zubereiteten Speisen entsorgt. Durchschnittlich 30 % der Speiseabfälle konnten durch einfache, kurzfristige Maßnahmen eingespart werden – das entspricht einem Gegenwert von 11.600 Euro.
Film ab
Die „Hilfen zur Schulverpflegung“ zeigen in vier Erklär-Videos, wie Abfälle vermieden werden können. Außerdem finden sich auf der Webseite unter anderem ein Ratgeber für Verpflegungsanbieter, Schulen und Träger, Dokumentationshilfen, um Speiseabfälle zu bemessen und zu bewerten, sowie ein Online-Auswertungstool.
refowas.de/hilfen-zur-schulverpflegung.
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