Die Ziele der nachhaltigen Entwicklung haben die Nachhaltigkeit ganz oben auf die internationale politische Agenda gesetzt, insbesondere im Hinblick auf die nachhaltige Nutzung globaler Gemeinschaftsgüter wie Klima, Biodiversität oder Ozean. Kompromisse zwischen verschiedenen Zielen der Nachhaltigkeit und der inhärenten Unsicherheit über die Zukunft werfen die grundsätzliche Frage auf: "Was genau wird von der Nachhaltigkeit im Hinblick auf die globalen Gemeingüter impliziert und gefordert".
Der Workshop untersucht die Hypothese, dass das philosophische Konzept der Verantwortung eine Lücke in unserem Denken über die Definition und Operationalisierung von Nachhaltigkeit unter Unsicherheit schließen kann. Der Begriff der Verantwortung bezieht sich auf eine abstrakte und allgemeine Norm.
(Nachhaltigkeit) auf die spezifischen Fakten eines konkreten Handlungskontextes (Management der globalen Gemeinschaft), um das Handeln zu lenken. Es gilt für Akteure auf allen Ebenen der Organisation, einschließlich Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen. Das Konzept ist besonders relevant in den Bereichen
Situationen, die durch begrenztes Wissen über die Folgen von Handlungen und Asymmetrie der Akteure (z.B. in Bezug auf Ressourcenausstattung oder Handlungsfähigkeit) gekennzeichnet sind, die typischerweise in Entscheidungszusammenhängen, in denen es um Nachhaltigkeit geht, vorherrschen.
Der Workshop bringt die Perspektiven von Ökonomie, Philosophie und Politikwissenschaft zusammen:
- Prinzipien und Grenzen der Verantwortung,
- Kompromisse zwischen verschiedenen normativen Zielen und Werten,
- gesellschaftliche Entscheidungsfindung unter Unsicherheit im Hinblick auf eine langfristige ökologisch-ökonomische Systemdynamik,
- Umsetzung der Verantwortung für die Nachhaltigkeit im Management des globalen Gemeinwesens.
Der Workshop führt eine fokussierte Gruppe von ca. 15 Teilnehmern in einem anregenden Umfeld zu einer intensiven und fruchtbaren Diskussion zusammen. Ziel des Workshops ist es, (1) eine Bestandsaufnahme der wissenschaftlichen Diskussion über Verantwortung im Hinblick auf ein nachhaltiges Management globaler Gemeinschaftsgüter zu machen; (2) das Potenzial der Konzeption von Nachhaltigkeit unter Unsicherheit als Verantwortung zu untersuchen; (3) neue Ansätze und Konzepte für die zukünftige Forschung zum nachhaltigen Management globaler Gemeinschaftsgüter zu entwickeln.
Datum & Ort: 09.-12. Juli 2018 | Genueser Schiff, bei Kiel, Deutschland
