Können Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Ernährungswirtschaft leisten? Was sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den vielfältigen genossenschaftlichen Ansätzen, die in den letzten Jahrzehnten Veränderungen beim Umgang mit der Lebensmittelversorgung erreichen wollen?
Burghard Flieger stellt Foodcoops, Solidarische Landwirtschaft, Mitgliederläden und vor allem Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften einander in ihren Ausprägungen und Besonderheiten gegenüber und veranschaulicht auf diese Weise die Vielfalt innovativer genossenschaftlicher Ansätze.
Der Rückblick auf die Geschichte der Konsumgenossenschaften zeigt, dass nach dem Prinzip der produktiven Plünderung die verschiedenen historischen und aktuellen Ansätze für erfolgreiches gemeinschaftliches Wirtschaften viel mehr voneinander lernen können, als dies bisher geschieht. Das gilt besonders für die Weiterverfolgung und Umsetzung der Prosumentenidee. Indem Menschen Produktion und Konsumtion durch kollektives Handeln miteinander verbinden und aufeinander abstimmen, ergeben sich vielfältige Perspektiven für eine stärkere Souveränität bei der Erzeugung und Nutzung von Lebensmitteln.
Die Rückabwicklung der Enteignungsprozesse durch die Globalisierung kann so erfolgreich auf den Weg gebracht werden, indem die Versorgung nicht mehr vorwiegend fremdbestimmt erfolgt, sondern verstärkt durch gemeinschaftliche Selbstversorgung vonstattengeht. Auch wenn mit der Konzentration auf die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften und die Prosumentenkooperation nur ein ausschnitthafter Blick auf die Potenziale genossenschaftlichen Handelns geworfen wird, macht das Buch Mut, dem genossenschaftlichen Wirtschaften wieder mehr Raum bei der Gestaltung unserer Lebensverhältnisse einzuräumen.