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NamiRo
Was wurde untersucht und mit welchem Ziel?

Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe ist mit vielfältigen Umwelt- und sozialen Problemen verbunden, insbesondere, wenn staatliche Regulierung bzw. ihr Vollzug versagt. Freiwillige Nachhaltigkeitsstandards, geschaffen etwa von Bergbauunternehmen, Unternehmen der Rohstofflieferkette oder Nichtregierungsorganisationen, adressieren diese Probleme oder geben dies vor, um Stakeholder zufrieden zu stellen. Die wachsende Anzahl von häufig rohstoffspezifischen Standards führt jedoch zu einer starken Unübersichtlichkeit. Ziel des Vorhabens NamiRo war es daher, eine Übersicht über bestehende Standards zu schaffen, aufzuzeigen, wie Standards bei Stakeholdern breite Akzeptanz erzielen, und die Weiterentwicklung bestehender Standards zu unterstützen.

Wichtige Ergebnisse

Unternehmen und weitere Beteiligte in der Rohstofflieferkette können die Vielzahl an Standards häufig nicht überblicken und daher nicht optimal nutzen. Die Untersuchungen des Projekts belegen zudem, dass Rahmenwerke, Gesetze und Standards in komplexer Weise interagieren. Standards kommt bspw. bei der Umsetzung von Gesetzen wie dem US-amerikanischen Dodd-Frank Act zu Mineralen, die in Konflikt- oder Risikoregionen abgebaut werden, eine wichtige Bedeutung zu. Sie können als soziale Innovation auch zur Schaffung eines Konsenses unter den Stakeholdern beitragen. Angesichts der Bandbreite an Zielen, die mit den Standards verfolgt werden, und der Notwendigkeit, auf Rohstoffspezifika und Besonderheiten etwa des industriellen und Kleinbergbaus einzugehen, wird die Anzahl an Standards kaum sinken. Wechselseitige Anerkennung und Modularität können aber dazu beitragen, die Komplexität zu senken.

Zentrale Erkenntnisse für Politik und Praxis

Eine im Projekt erarbeitete vergleichende Übersicht über bestehende Nachhaltigkeitsstandards im Bergbau und Informationen über Merkmale von Standards, die zu deren Akzeptanz beitragen, erlauben eine gezieltere Auswahl. Die Ergebnisse sind auch für die Standardorganisationen von größtem Interesse, da sie die zielgerichtete Weiterentwicklung der Standards erlauben.

Zahlen, bitte

- Die Autor*innen haben 20 Standards bzw. Labels analysiert, die soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte bei der Gewinnung von Rohstoffen adressieren.

- Die untersuchten Standards berücksichtigen zwischen einem und 65 verschiedenen Themen in unterschiedliche Tiefe und können in drei Archetypen klassifiziert werden.

Buch auf

Der Schlussbericht ist online zum Download verfügbar.