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26. September 2018 bis 27. September 2018
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Information und Transparenz geben Konsumenten und Produzenten die Möglichkeit, ihre Nachfrageentscheidungen in den Wertschöpfungsketten am Ziel der Nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Auch staatliche Stellen sind auf ausreichende Informationen angewiesen, wenn sie Rahmenbedingungen formulieren und Impulse setzen wollen.

Aus Unternehmensperspektive ist die Bereitstellung solcher Informationen jedoch häufig nicht unproblematisch: Sie kann erheblichen Aufwand und Kosten verursachen, die Flexibilität des Einkaufs von Vorprodukten und der Produktion erschweren oder durch die Offenlegung von Betriebsgeheimnissen die Wettbewerbsposition beeinflussen. Immerhin kann die Digitalisierung die Kosten für die Informationsbereitstellung senken.

Durch erhöhte Transparenz ergeben sich aber auch Chancen für Unternehmen, da sie das Lieferkettenmanagement verbessern und nachhaltigkeitsorientierte Lösungsansätze den Nachfragern klarer kommunizieren können. Innovationen auch im Produktdesign haben so höhere Chancen, sich am Markt durchzusetzen.

Aus Verbraucherperspektive sind Nachfrageimpulse eher zu erwarten, wenn die Informationsbereitstellung die Verhaltensmuster, Präferenzen und Wahrnehmungsraster der Konsumenten berücksichtigt. Auch hier eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten.

Wie lässt sich eine faire „Daten-Verkehrsordnung“ ausgestalten, die die neuen Möglichkeiten erhöhter Transparenz, die berechtigten Geheimhaltungsinteressen sowie die Nutzen-/Kostenerwägungen der Unternehmen in einen Ausgleich mit Steuerungszielen und Informationsbedarfen der Gesellschaft bringt? Welche Rolle können intermediäre Organisationen aus Gesellschaft und Verwaltung spielen, um Hemmnisse zu überwinden?

Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion dieser Fragen zu beteiligen.

Prof. Dr. Martin Führ, Öffentliches Recht, Rechtstheorie und
Rechtsvergleichung, Hochschule Darmstadt und Sonderforschungsgruppe
Institutionenanalyse – sofia
Prof. Dr. Kilian Bizer, Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung,
Universität Göttingen und Sonderforschungsgruppe
Institutionenanalyse – sofia
Dr. Joachim Lange, Tagungsleiter,
Dr. Stephan Schaede, Akademiedirektor,
Evangelische Akademie Loccum