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Sandy
Was wurde untersucht und mit welchem Ziel?

Rund 15 Prozent der energiebedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland entfallen auf die Beheizung von Wohngebäuden. Damit lässt sich in diesem Teilbestand ein großes Potenzial für den Klimaschutz erschließen. Voraussetzung ist allerdings, dass insbesondere die energetische Modernisierung von Bestandsbauten vorangetrieben wird. Im Projekt „Vom Klimaschutzkonzept zur zielgruppenorientierten Sanierungsoffensive: Strategien, Lösungsansätze und Modellbeispiele für dynamische Kommunen“ (Sandy) untersuchten die Forschenden, wie eine Modernisierungsoffensive für Wohngebäude vorbereitet und vor Ort umgesetzt werden kann.

Wichtige Ergebnisse

Die Forschenden analysierten Hilfsmittel und Instrumente zur Unterstützung der energetischen Modernisierung und bereiteten diese nachnutzbar auf. Ein Schwerpunkt lag auf Beratungsangeboten, die zielgenau die Besitzer*innen erreichen, die sich mit Modernisierungsabsichten befassen oder gerade eine Bestandsimmobilie erworben haben. Derartige Zielgruppen wurden befragt. Das Ergebnis ist differenziert: Während sich ein persönlicher Kontakt zu Fachleuten positiv auf Modernisierungsentscheidungen auswirkt, wird das positive Beispiel in der Nachbarschaft häufig überschätzt. Geradezu überraschend war der geringe Kenntnisstand von Besitzer*innen hinsichtlich möglicher Vorteile einer energetischen Modernisierung. Kommunen mit einer/m Modernisierungsberater*in und Beratungsangeboten sind hier zwar im Vorteil, die Beratung muss aber weiter ausgebaut werden und sowohl auf das konkrete Objekt als auch auf die spezifischen Handlungsmöglichkeiten der Besitzer*innen eingehen.

Zentrale Erkenntnisse für Politik und Praxis

Ohne Gebäudesanierung „im großen Stil“ können die Klimaschutzziele der Regierung nicht erreicht werden. Kommunen sind deswegen dazu aufgerufen, Eigentümer*innen individuell und anlassbezogen anzusprechen und sie zum energetischen Modernisieren zu motivieren. Um den Kommunen dabei zu helfen, haben die Projektmitarbeitenden einen virtuellen „Instrumentenkoffer“ mit detaillierten Beschreibungen geeigneter Informations-, Motivations- und Förderinstrumente zusammengestellt (Link unten). Die Unterlagen reichen von allgemeinen Empfehlungen zur Vorbereitung und Durchführung von Informationsveranstaltungen unter Einbeziehung lokaler Einrichtungen und Beratungsstellen über den Einsatz von „Quartiersarchitekt*innen“ und „Sanierungsmanager*innen“, die als Ansprechpartner*innen vor Ort Bauherren und Eigentümer*innen unterstützen und begleiten, bis hin zu zum Veranstaltungstyp „Modernisierungsparty“: Ein/e Gastgeber*in mit Erfahrungen lädt Interessierte zu einem Treffen in einem modernisierten Gebäude ein und wird dabei von einer/m Energieberater*in unterstützt.

Zahlen, bitte

- Die Autor*innen haben 20 Standards bzw. Labels analysiert, die soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte bei der Gewinnung von Rohstoffen adressieren.

- Die untersuchten Standards berücksichtigen zwischen einem und 65 verschiedenen Themen in unterschiedliche Tiefe und können in drei Archetypen klassifiziert werden.

Buch auf
Der Abschlussbericht des Projekts ist online abrufbar.
Zum Instrumentenkoffer