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Digitale Kultur des Teilens

Die ökologischen und sozialen Potenziale der Sharing Economy haben sich bislang kaum entfaltet. Wie kann sich das ändern? Antworten gibt der Sammelband „Digitale Kultur des Teilens – Mit Sharing nachhaltiger Wirtschaften“, der von Forscherinnen und Forschern im Projekt PeerSharing erarbeitet wurde.

In der im November 2018 im Springer Gabler Verlag erschienenen Publikation beschreiben die AutorInnen, wie das Teilen von Gütern zwischen Privatpersonen helfen kann, Ressourcen einzusparen. Klar ist: Ihr Nachhaltigkeitspotenzial werden Sharing-Angebote erst dann entfalten, wenn sie mit einem tiefgreifenden Wandel des Konsumverhaltens einhergehen, damit ein höheres Einkommen nicht mehr automatisch mit höherem Ressourcenverbrauch verbunden ist.

Die AutorInnen fordern neue politische und rechtliche Regelungen, um nachhaltige Geschäftsmodelle des Teilens zu fördern. Daneben sollten kommerziell erfolgreiche Sharing-Plattformen selbst ökologische und soziale Verantwortung übernehmen und sich an der Formulierung von Nachhaltigkeitsstandards aktiv beteiligen.

Wer Sharing-Angebote nutzt, interessiert sich bislang nur nachgeordnet für die Umweltwirkungen seines Handelns. Noch weniger geht es den NutzerInnen und AnbieterInnen beim Teilen um die neuen Möglichkeiten der Begegnung. Stattdessen steht für viele der eigene finanzielle Nutzen im Vordergrund: Geldsparen oder -hinzuverdienen sind die wichtigsten Motive – bis dahin, dass vormalige Freundschaftsdienste durch bezahlte Dienstleistungen abgelöst werden. So kann digitales Teilen auch zu negativen sozialen Effekten führen.

Dieser Text ist eine gekürzte und leicht bearbeitete Fassung einer am 20. November 2018 veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT).

Behrendt, Siegfried, Henseling, Christine, Scholl, Gerd (Hrsg.): Digitale Kultur des Teilens: Mit Sharing nachhaltiger Wirtschaften. Springer Gabler Verlag 2019.

Herausgeber: 
Siegfried Behrendt, Christine Henseling, Gerd Scholl
Institution: 
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT)
Jahr: 
2018