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Veröffentlichungsdatum: 
26.10.2016
Manche nachhaltigen Konsumgüter haben ein Image-Problem – zum Beispiel Biokunststoffe, die äußerlich auf den ersten Blick meist nicht von Plastik zu unterscheiden sind. Das Projekt "Neue Wege, Strategien, Geschäfts- und Kommunikationsmodelle für Biokunststoffe als Baustein einer Nachhaltigen Wirtschaft" (BiNa) entwirft nun auf Basis einer im Juni/Juli 2016 durchgeführten Online-Befragung ein repräsentatives Meinungsbild zum Thema Biokunststoffe.

In der Studie wurden Assoziationen, Wissen, bisherige Produkterfahrungen, Kaufabsichten, Einstellungen und Informationsinteresse zu Biokunststoffen abgefragt. „Wir wollen beispielsweise mehr darüber wissen, welche Kenntnisse die VerbraucherInnen zu Biokunststoffen haben und ob sie eher am Material oder an nachhaltigen Aspekten wie dem CO2-Fußabdruck und den sozialen Auswirkungen interessiert sind“, berichtet Florian Klein, wissenschaftlicher Mitarbeiter im BiNa-Teilprojekt "Information und Verbraucher" an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Zurzeit wird die Studie ausgewertet, zu einigen Einzelfragen liegen bereits Zwischenergebnisse vor: So haben 36 Prozent aller Befragten schon einmal von Biokunststoffen gehört, weitere 7 Prozent glauben zudem genau zu wissen, was Biokunststoffe sind. Mehr als die Hälfte der Befragten allerdings – knapp 57 Prozent – gaben an, noch nie von Biokunststoffen gehört zu haben. Der Kenntnisstand über Biokunststoffe ist allerdings auch bei den 7 Prozent der Befragten, die sich damit auszukennen glauben, gering: Von ihnen halten gut zwei Drittel die Aussage für wahr, dass alle Biokunststoffe biologisch abbaubar seien, und 39 Prozent sind überzeugt, dass Rohstoffe für Biokunststoffe aus biologischem Anbau stammen müssen.

"Sobald die Studie vollständig ausgewertet ist, verfügen wir über ein repräsentatives Meinungsbild zu Biokunststoffen", sagt Florian Klein. Auf Basis der Befragungsergebnisse entwirft das BiNa-Team in einer weiteren Projektphase Handlungsempfehlungen für politische Akteure mit dem Ziel, Biokunststoffe als Teil einer nachhaltigen Wirtschaft zu etablieren. Da ist noch viel Luft nach oben: Nur ein Prozent der weltweit hergestellten Kunststoffe zählt zu den Biokunststoffen.

  • Am 16. Februar 2017 veranstaltet BiNa einen Workshop „Kommunikation und Biokunststoffe" in Hannover, bei dem die Ergebnisse präsentiert werden.