hintergrundbild

Ausgangssituation

Verschiedene Geschäftsmodelle der Sharing Economy Organisationen (SEO) versprechen, in unterschiedlicher Form zu ökonomischen, sozialen und ökologischen Zielen beizutragen. Es fehlen jedoch bisher ein systematischer Vergleich verschiedener Geschäftsmodelle, eine vergleichende Analyse der positiven und negativen Wirkungen hinsichtlich dieser Ziele und eine Abschätzung des aktuellen und des zukünftigen gesamtgesellschaftlichen Beitrags dieser Modelle.

Projektziele und Forschungsfragen

Ziel des Forschungsverbundes i-share ist es, diesen Beitrag zu bestimmen und ökologische, ökonomische und soziale Wirkungen der Sharing Economy abzuschätzen. Hierfür wurde ein Analyseansatz entwickelt, mit dem folgende Forschungsfragen beantwortet werden sollen:

  • Welche Sharing Economy Organisationen existieren in Deutschland? Bisher existiert keine allgemein anerkannte Definition der Sharing Economy. Stattdessen wird eine Vielzahl sehr heterogener Angebote und Leistungen in unterschiedlichsten Branchen unter dem Begriff zusammengefasst, wobei die Zugehörigkeit keinen klar erkennbaren Kriterien folgt. Eine Definition der Sharing Economy ist die Basis, um SEOs in Deutschland identifizieren und in der Folge deren Beitrag abschätzen zu können.
  • Welche Geschäftsmodelle können in der Sharing Economy identifiziert werden? Auch in Bezug auf die Funktionsweise der Transaktionen ist in der Sharing Economy eine große Vielfalt zu betrachten: z.B. gehören sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Transaktionen dazu; bei einigen Transaktionen findet ein Eigentümerwechsel statt, bei anderen nicht. Wir wollen verstehen und systematisch erfassen, mit welchen sozialen, formalen und technischen Mechanismen SEO koordiniert und gesteuert werden.
  • Wie lässt sich der Beitrag unterschiedlicher Geschäftsmodelle erfassen und vergleichen? Während zur Messung ökonomischer Wirkungen von Organisationen ein ausgefeiltes und anerkanntes Instrumentarium vorliegt, werden sehr unterschiedliche Ansätze für die Messung nicht-ökonomischer Beiträge von Organisationen in Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft diskutiert. Wir wollen ein solches Indikatorensystem entwickeln und damit den Beitrag unterschiedlicher Geschäftsmodelle erfassen.
  • Wie kann die Ausdehnung positiv wirkender Geschäftsmodelle unterstützt werden? Geschäftsmodelle können sich auf mindestens drei Formen ausbreiten: Eine einzelne Organisation kann sich über immer mehr Regionen bzw. über immer mehr Anwendungsbereiche ausdehnen (z.B. Mitfahrzentralen). Andere Geschäftsmodelle diffundieren dadurch, dass sie von vielen Nachahmern kopiert werden und jeweils lokale Organisationen entstehen (z.B. lokale Bikesharing-Ansätze). Komplexere Konzepte können sich durch die Kooperation und Vernetzung verschiedener Organisationen ausdehnen, bei denen die einzelnen Organisationen ihre lokale oder fachliche Spezialisierung behalten (z.B. übernimmt DeinBus.de die Koordination lokaler Busunternehmen).

Vorgehensweise und Arbeitspakete

Der Forschungsverbund wird diese Fragen unter Einbeziehung von SEOs, anderen Forschungseinrichtungen, Kommunen und Verbänden wissenschaftlich und praktisch in fünf Arbeitspaketen beantworten:

  1. Bestehende SEOs und ihre Geschäftsmodelle werden erfasst und systematisiert.
  2. Unter Einbeziehung von SEOs werden Indikatoren für die Wirksamkeit einzelner Geschäftsmodelle entwickelt.
  3. Diese Indikatoren werden in einer großzahligen Erhebung erfasst und statistisch ausgewertet, so dass die Beiträge einzelner Modelle und der gesamtgesellschaftliche Beitrag abgeschätzt werden können.
  4. Daraus werden Handlungsempfehlungen zur betriebswirtschaftlich-technischen Steuerung von SEOs sowie zur Schaffung von regulativen Rahmenbedingungen zur Steigerung der Wirksamkeit erarbeitet.
  5. Durch die enge Beteiligung von SEOs in allen Phasen wird ein schneller Wissenstransfer erreicht, so dass die Verbreitung nachhaltiger Modelle unterstützt wird.
Laufzeit: 
Mai 2015 bis Jul 2018
Kontakt: 

Prof. Dr. Michael Woywode, Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung (ifm)

Praxispartner: