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Screenshot der Titelseite der Publikation
Abbildung auf der Titelseite der Publikation:© e.GO Mobile AG Mediathek

Seit 12 Jahren forscht das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH (www.borderstep.de) zu Nachhaltigkeitsinnovationen und seit 2015 auch zu Elektromobilität. Damit sind wir noch ein recht neuer Akteur in diesem Feld.

Dennoch bedarf die rasche und internationale Entwicklung hin zur Elektromobilität zusätzlicher Beiträge auf der Suche nach dem richtigen Weg. Deswegen haben wir die Elektromobilität in das Zentrum eines unserer Projekte gerückt.

Im Rahmen des Projektes Evolution2Green (www.evolution2green) erfolgte die Analyse von 15 durch signifikante Umweltauswirkungen und erhebliche Transformationshemmnisse geprägten Transformationsfeldern in den Bereichen Mobilität, Energie, Ernährung/Landwirtschaft und Ressourcen. Diese Transformationsfelder wurden anhand des im ersten Arbeitspaket entwickelten Modells der evolutorischen Ökonomik (Clausen & Fichter, 2016) auf Pfadabhängigkeiten untersucht, die einer Transformation zur Green Economy entgegenwirken. Untersucht wurden im Kontext der Mobilität die Felder PKW-Antriebe (Clausen, 2017a), Straßen (Clausen, 2017b) , Mobilitätsverhalten (Korte, Göll & Behrendt, 2017) sowie die Entsorgung von Altfahrzeugen (Tappeser & Chichowitz, 2017).

Im dritten Arbeitspaket des Projektes erfolgte die Erstellung von 21 Fallstudien erfolgreicher, bzw. potentiell erfolgreicher Transformationsprozesse. Zentrale Zielstellung war die Identifikation von Erfolgsfaktoren für eine Transformation zu einer Green Economy und die Herausarbeitung lösungsorientierter Handlungs- und Steuerungsansätze. Rund um die Elektromobilität wurden Länderstudien zu Norwegen (Clausen, 2017c), Kalifornien (Clausen, 2017d), China (Beigang & Clausen, 2017) und den Niederlanden angefertigt (Perleberg & Clausen, 2017). Weiter wurden die Entwicklung des Streetscooters (Clausen, 2017e) sowie des Unternehmens Tesla (Clausen & Perleberg, 2017) analysiert.

Die zentralen Ergebnisse des Vorhabens sind jetzt in einem kurzen Policy Paper zusammengefasst worden, dass ich beilege. Kern des Policy Papers sind politische Empfehlungen für eine konsequentere Förderung der Elektromobilität in Deutschland. Denn Großbritannien, Frankreich, Holland und Norwegen wollen genau wie Indien vom Verbrenner weg. Auch aus China kommt starker Druck. Das deutsche BMVi findet solche Pläne allerdings "relativ phantasielos" (Hannoversche Allgemeine Zeitung von heute).

Unser Policy Paper entwickelt zwei Argumentationen:

  1. Der von der „Nationalen Plattform Elektromobilität“ bisher erfolglos angestrebte „Leitmarkt“ ist dringend nötig, damit die deutschen Hersteller einen Heimatmarkt bekommen. Ohne den könnten sie ihre Führungsposition bei der Qualität verlieren. Hierzu benötigen wir lieber heute als morgen deutlich wirksamere Kaufanreize.
  2. Mit Blick auf die Bedeutung des Themas für Arbeitsplätze und Export wäre eine Neuzuordnung der Frage der Automobilantriebe zum BMWi zu empfehlen, wobei das BMUB wegen der Bedeutung für den Klimaschutz mitreden sollte. Die Verkehrspolitik ist zwar von Einzelaspekten betroffen (z.B. Ladeinfrastruktur), scheint jedoch für die Koordination des Gesamtthemas weniger gut geeignet.
Institution: 
Borderstep Institution für Innovation und Nachhaltigkeit
Jahr: 
2017